Laut dem Familienreport 2024 des Bundesministeriums für Familie übernimmt in vielen Familien nach wie vor die Mutter den Großteil der Kinderbetreuung. Dennoch zeigt eine Umfrage, dass rund 50% der Väter in Erwägung ziehen, den Arbeitgeber zu wechseln, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Zukünftig wollen 96% der Männer mit Kindern Elternzeit von 2 bis 12 Monaten in Anspruch nehmen.
Diese Zahlen machen deutlich: Väter sind eine wichtige Zielgruppe für Unternehmen, die talentierte Mitarbeiter gewinnen und binden möchten. Insbesondere in Branchen mit einem hohen Männeranteil, wie Ingenieursberufen, ist es entscheidend, diese Zielgruppe aktiv anzusprechen. Ein väterfreundliches Arbeitgeberimage wirkt sich positiv auf Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität aus.
Kultur und Führung als Erfolgsfaktoren
Eine familien- und väterfreundliche Unternehmenskultur ist essenziell. Führungskräfte haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie Väter ihre familiären Verpflichtungen mit dem Job vereinbaren können. Eine positive Vorbildfunktion fördert die Vereinbarkeit: 79% der Väter berichten von einer besseren Balance, wenn ihre Führungskraft diese unterstützt.
Positive Auswirkungen auf Mütter
Die Vereinbarkeit für Väter kommt auch den Müttern zugute. Eine bessere Unterstützung für Väter kann die Rückkehr von Müttern in den Beruf beschleunigen und eventuell sogar tausende neue Vollzeitstellen schaffen.
Karriere vs. Familie: Mythen aufbrechen
Familiäre Verpflichtungen sollten keine Nachteile für die Karriere mit sich bringen. Viele Männer befürchten negative Auswirkungen durch Familienpflichten, was die Inanspruchnahme von Elternzeit verringert. Unternehmen sind gefordert, diese Mythen abzubauen und eine Kultur zu fördern, in der Familie und Beruf in Einklang gebracht werden können.
Best Practices von Unternehmen
Fortschrittliche Arbeitgeber, wie SANOFI und Henkel, setzen bereits auf familienfreundliche Maßnahmen wie bezahlte Elternzeit und spezielle Netzwerke für Väter. Diese Unternehmen erkennen die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf als strategischen Faktor für die Fachkräftesicherung. Aber auch Klassiker wie: betriebseigene Kitas, Ferienprogramme für Kinder von Mitarbeitern und Wiedereinstiegsseminare nach der Elternzeit etc. sind sehr gute Maßnahmen das Employer Branding zu stärken und die Familien zu entlasten.
Väterorientierung in der Employer Branding
Um das Thema Väterorientierung nachhaltig in Ihrem Employer Branding zu verankern, sollten Sie das Thema in Ihrer Employer Branding Strategie integrieren und beginnen entsprechende kulturstärkende Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann wie erwähnt die Einführung einer Väterplattform, wie Vaterwelten (https://vaterwelten.de/fuer-unternehmen) sein, oder auch die Gründung eines Väternetzwerks im Unternehmen. Infotage, Impulsvorträge zum Beispiel auf Führungskräftekonferenzen und auch Diskussionsrunden mit dem TOP-Management etc. sind hilfreich dem Thema eine Sichtbarkeit zu geben. Empfehlung: Erst nach innen verankern, kommunizieren und etablieren, dann nach außen vermarkten.
Erkenntnis des Tages:
Väterorientierung ist für Unternehmen heute unerlässlich. Sie steigert nicht nur die Attraktivität als Arbeitgeber, sondern fördert auch eine positive Entwicklung der Unternehmenskultur und der Mitarbeiterbindung. Ein modernes, familienfreundliches Employer Branding ist somit ein Schlüssel zu nachhaltigem Unternehmenserfolg.